Die Weihnachtsmaus – Weihnachtsgeschichte

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Die Weihnachtsmaus

Ausgerechnet in der Weihnachtszeit musste uns so etwas passieren! Ich kam morgens nichts ahnend in die Speisekammer, da fiel mir eine Packung Cornflakes auf den Kopf. Einfach so, ohne dass jemand anwesend war. Sie musste wohl nicht richtig im Regal gestanden haben und war von allein heruntergefallen…

Doch dann erblickte ich das Kräutersalz. Der Deckel war offen, es war umgefallen und ein Teil des Inhalts lag daneben, auf dem Küchenschrank verstreut. Als ich schließlich noch die aufgerissenen Rosinen fand, gab es keinen Zweifel mehr: Wir waren nicht allein im Haus!

Nun wohnen wir nicht erst seit gestern auf dem Lande und sind uns durchaus bewusst, dass Herbst und Winter die Jahreszeiten sind, in denen die Mäuse in den Häusern Zuflucht suchen. Aber gerade zu Weihnachten? Wie viel Pech kann man denn haben?! Und überhaupt, sie sollten doch schon längst in den Häusern sein! Warum lief denn da draußen noch immer eine frei herum?

Nun, da half alles nichts, wir mussten schleunigst Fallen aufstellen und sie schnellstens fangen! Denn jetzt war es erst. Mit einer Maus in der Speisekammer ist nicht zu spaßen! Es ist Maus gegen Mensch. Entweder bekommt SIE den Weihnachtsbraten oder WIR! Wenn wir das Fest nicht gänzlich ruiniert sein sollte, hatten wir schnell zu handeln!

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Gesagt, getan. Ich räumte die ganze Kammer leer. Zum einen tat ich das, um zu sehen, wie umfassend der Schaden war, zum anderen aber, um alles noch rechtzeitig vor dem Fest wieder sauber zu haben und die angeknabberten Vorräte ergänzen zu können. Die Arbeit war mühselig, anstrengend und zeitraubend, denn unsere Speisekammer ist in der Regel so vollgestopft, dass man damit glatt ein ganzes Regiment ein Jahr lang durchfüttern könnte. Und zu Weihnachten ist sie ganz bestimmt nicht leerer!

Endlich war ich fertig, mein Mann hatte die Fallen aufgestellt und sogar das Fenster war jetzt geputzt! Aber etwas hatte mich stutzig gemacht. Normalerweise riecht es ‘nach Maus’, wenn man ‘Nager-Besuch’ hat und auch hatte ich keine Exkremente gefunden. Schon komisch, aber vermutlich war sie noch nicht so lange in der Kammer gewesen, als ich den Schaden entdeckt hatte und versteckte sich jetzt hinter Küchenschrank oder Regalen… wer weiß!

Die Tage verstrichen, der heilige Abend rückte immer näher, aber keine Maus war in die Fallen gegangen, obgleich der Speisekammerboden einem Minenfeld glich.

Wir hatten nur die feinsten Spezialitäten in die Fallen gepackt, von denen wir wussten, dass jede ‘Feinschmecker-Maus’ sie lieben würde: saftige, frische Rosinen und winzige ‘After-Eight’-Stückchen!

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Dann kam ein weiterer ‘Angriff’ auf das Lebensmittellager und es war klar: Wir mussten nun etwas energischer zu Werks gehen! Doch was tun? Verzweifelt wandten wir uns an die ‘Ratten-Frau’, die Dame, die für solche Problematiken in unserer Gemeinde zuständig ist.

Nein, Ratten hätten wir sicher nicht, meinte sie und gab mir eine Liste über alles mögliche andere Getier, das bei uns Zugschlupf gefunden haben könnte und riet mir eindringlich, direkt unter dem Fenster eine Falle aufzustellen, die das Tier lebendig fangen könnte.

Und sieh zu, dass es eine richtig große Falle ist, denn du weißt nie, was sich da alles herumtreiben kann! Es können in der Tat recht große Tiere sein”.

Kreidebleich eröffnete ich meinem Mann die Neuigkeiten. Er eilte daraufhin in den nächsten Baumarkt.

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Noch einen Tag bis Heiligabend! Ich hatte langsam die Nase voll vom täglichen Putzen, ‘Lebensmittel-Wegwerfen’ und ‘wieder-neu-Erstatten’, in der wagen Hoffnung, dass wir morgen dann vielleicht doch noch ein unangeknabbertes Weihnachtsmahl würden einnehmen können!

Am Morgen des heiligen Abends traute ich mich überhaupt nicht mehr in die Speisekammer. Was nun, wenn gar nichts mehr vom Festessen übrig war? Dann wäre unser schönes Fest ruiniert, noch bevor es überhaupt angefangen hätte! Glücklicherweise bot mein Mann sich an, die Fallen zu überprüfen und kam alsbald schelmisch lächelnd zurück.

Wir haben den Übeltäter gefangen!” rief er freudig aus.

Wie schlimm ist es?” kreischte ich hysterisch.

Ist überall Blut? Hat sie alles angefressen? Darf ich den ganzen Heiligabend wischen und putzen?” Ich war den Tränen nahe.

Nein, kein Blut, wir haben sie lebendig gefangen und soweit ich sehen kann, muss sie in die Falle gegangen sein, gleich nachdem sie durch’s Fenster gekommen war. Aber du solltest in Zukunft wirklich aufpassen, dass du das Fenster nicht mehr so weit offenstehen lässt.” Er schaute mich jetzt eher spöttisch an.

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Ach noch was: Ehe ich es vergesse. Es ist keine Maus, sondern eine Katze!”

Waaas?!” schrie ich nun noch hysterischer.

Jetzt waren die Kinder dazugekommen und wollten unbedingt den ungebetenen Besucher begutachten und schließlich erklang es einstimmig, als sie sahen, dass es sich noch um ein recht junges und hübsches Kätzchen handelte:

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Mami, Mami dürfen wir die Katze behalten? Ich will auch sonst gar nichts zu Weihnachten, nur die Katze haben!”

Und so kam es, dass wir die verkannte Maus feierlich ins Haus einluden und zwangsweise in den Kreis der Familie aufnahmen.

Jedoch hat sie sich seither den Spitznamen ‘Mausi’ gefallen lassen müssen!

 

Quelle und viele andere Weihnachtsgeschichten, Bräuche und Rezepte: Skandinavischer Weihnachtszauber

Skandinavischer Weihnachtszauber (Skandinavische Weihnacht 2)

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