Ludvig Holberg

Wer war dieser Mann, über den Dänemark und Norwegen sich streiten, weil jeder ihn als “seinen Holberg” haben möchte?

Nun, zunächst war er ein Denker, der seiner Zeit, nicht nur im sozialen Bereich, voraus war. Er war aber auch ein Schriftsteller, der nicht nur Sachbücher schrieb, Seine beliebten Theaterstücke (26 Kommödien) erfreuten das Volk so sehr, dass sie auch heute noch nicht in Vergessenheit geraten sind, da sie zur Grundlage des dänischen Theaters wurden. Holberg hatte aber auch andere Seiten. Beispielsweise trat er lange Reisen zu Fuss an und hatte einen Lebenstil gefunden, mit dem er seine eigene Malaria-Erkrankung in Griff bekam, und er wurde auch teilweise als der Vater des dänischen Rechtssytemes bezeichnet.

Er war also überaus vielseitig, hatte sehr breit gefächerte Interessen. Er war, obgleich konservativer Natur, nicht nur überaus neugierig und wollte wissen, wie Vieles funktionierte, er war auch an der praktischen Anwendung interessiert, was sein persönliches Erfolgsgeheimnis ausmachte und für die Nachwelt eine beachtliche Resource darstellt.

Er war aber auch ein Mann, der aus armen Verhältnissen kam und der es geschaft hatte, im Immobilienbereich zu Wohlstand zu kommen. Da er keine Erben hatte, sorgte er dafür, dass das Vermögen, welches er hinbterliess, so verwaltet wurde, dass es nicht nur nachfolgenden Generationen zu Nutzen wurde, er hatte auch ganz gezielt dafür gesorgt, dass sein Name nicht vergessen wurde.

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Nachfolgend einige Fakten über sein Leben:

  • Holberg wurde am 13. Dezember 1684 in Norwegen geboren. Die Eltern waren Oberstleutnant Christian Nielsen Holberg (um 1620–1686) und Karen Lem (1647–1695), Tochter des Pfarrers in Fana bei Bergen. Als der Vater verstarb, hinterließ er eine Witwe mit 6 Kindern. Nachdem auch die Mutter verstorben war, wurden die Kinder getrennt untergebracht und Holberg kam zu einem Vetter der Mutter in Gudbrandsdalen, der ebenfalls Pfarrer war. Anschliessend lebte er bei seinem Onkel in Bergen, wo er die Lateinschule besuchte.
  • Nachdem im Mai 1702 wurde Bergen einem Großbrand zum Opfer fiel, zog Holberg nach Kopenhagen, so mer das Abitur machte und Philosophie und Theologie studierte. Unter anderem erhielt er auch Grundkenntnisse in Griechisch, Latein, Hebräisch, Logik, Philosophie, Ethik, Physik, Geographie und Astronomie und studierte Jura.
  • Danach folgte eine Zeit als Hauslehrer in Norwegen (Bergen/Kristiansand) und in Holland.
  • 1706 reiste er nach Oxford, um mithilfe der dortigen Bibliothek populärwissenschaftliche Bücher im Bereich von Geographie und Geschichte zu verfassen.
  • 1708 wurde er in Kopenhagen Hauslehrer der Kinder von Geheim- und Admiralitätsrat Admiral Fr. Giedde, einem der mächtigsten Männer des Landes und kam so in Kontakt mit anderen bedeutungsvollen Menschen, die neuen Richtungen gegenüber, in Wissenschaft und Moralphilosophie, aufgeschlossen waren.
  • 1720 übernahm er den Lehrstuhl für Latein.
  • Ende der 20er Jahre wandte sich Holberg wieder seiner wissenschaftlichen Arbeit zu. In den folgenden 10–15 Jahren gab er Geschichtswerke heraus. 1732–1735 schrieb er mit “Dannemarks Riges Historie” sein umfangreichstes Werk.  Daneben verfasste er auch zwei lateinische Lehrbücher und eine Beschreibung Bergens. Er verfasste “Kirke-Historie” (KIrchengeschichte) und viele andere Geschichtswerke.
  • 1730 konsolidierte er seine Stellung in der Universität. Er erhielt die Professur, nach der er am meisten gestrebt hatte, den Lehrstuhl für Geschichte, bekleidete mehrere Ämter und nahm repräsentative Aufgaben wahr.
  • 1735–1736 war er Rektor der Universität.
  • Ludvig Holbergs satirischer Roman “Klims Reise in die Unterwelt” erschien 1741 auf Lateinisch, wurde aber 1742 ins Dänische und viele andere Sprachen übersetzt. 1751 begann er, Fabeln zu dichten.
  • Nach seiner wissenschaftlichen und schriftstellerischen Tätigkeit setzte sich Holberg auf seinem Landgut Tersløse (Seeland/Dänemark) zur Ruhe und verstarb 1754.

Weiteres kann man auf Wikipedia lesen, wobei aber beispielsweise nichts über Marie Grubbe oder über seine juristischen Studien etc. gesagt wird. Vermutlich, weil es in Deutschland nicht relevant ist. In Dänemark ist beides von Bedeutung.

 

Bildmaterial von Pexels.com

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