Das untere Bild wurder auf dem Weg nach Berlevåg aufgenommen. Es ist eine der kleinen Siedlungen auf der Varnagerhalbinsel, die so klein sind, dass sie eigentlich mehr oder weniger nur aus einem Hof bestehen.
Als Varanger bezeichnet man die Gegend im äußersten Nordosten Norwegens, die aus der Varanger-Halbinsel, dem Varangerfjord und dessen südlichem Uferstreifen besteht und zur Provinz Finnmark (Finnmark fylkeskommune) gehört.
Größere Orte sind dort Berlevåg Vardø, Vadsø (Hauptstadt der Finnmark) und Kirkenes nur 13 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und weiter östlich gelegen als Kairo, Istanbul und Sankt Petersburg in Russland.
Früher wöhnten hier lediglich vereinzelte Trapper, bis das Land militärische wichtig wurde und der Haupterwerbszweig dann die Fischerei war.
Die Gewinnung von Eisenerz in einer Grube bei Kirkenes (Bjørnevatn) wurde im Jahr 1996 eingestellt, aber inzwischen wieder aufgenommen.
In den letzten Jahren kam der Tourismus hinzu. Strassen wurden gebaut, viele Menschen wollen zum Nordkapp, manche mit dem Auto oder mit dem Bus, andere mit dem Postschiff, das bei jedem Wetter fährt: Kirkenes ist der nördliche Wendepunkt der Hurtigruten-Schiffe.
Ein Teil der Halbinsel gehört zum Varangerhalvøya-Nationalpark.
Der Varangerhalvøya-Nationalpark liegt in der Finnmark-Provinz und( gehört zu den Gemeinden Vardø, Vadsø, Nesseby und Båtsfjord.
Der Varangerhalvøya-Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.804 km² und wurde 2006 gegründet, um die nahezu unberührte Landschaft mit ihren besonderen Geländeformen und Ablagerungen der letzten Eiszeit, die Artenvielfalt der verschiedenen Ökosysteme, und das kulturelle Erbe der Samen zu schützen.
Hier findet man eine arktische Hochfjelllandschaft (Højfjellet), zwischen dem Syltefjord und dem Varangerfjord.
In Ost-West-Richtung verläuft ein niedriger Bergrücken, dessen höchster Berg mit etwas mehr als 600 Metern der Skipsjølen ist.
Der Park der Halbinsel hat im Norden kalkreiche Böden und begünstigt den Artenreichtum von Flora und Fauna. Hier findet man arktische und ostsibirische Pflanzen, aber auch solche, die normalerweise wesentlich südlicher wachsen, wie den jungen Laubwald, der einer der nördlichsten der Welt ist.
Der Nationalpark enthält aber auch Seen, Moore, Sumpf- und Feuchtgebiete, die ein idealer Lebensraum für viele Wasservögel darstellen. Auch der Polarfuchs, die Falkenraubmöwe und natürlich Rentiere findet man hier, genauso wie Reste samischer Heiligtümer.
Seit Jahrhunderten gehört auch die Varangehalvøya zum Weidegebiet samischer Rentiere, obgleich die Samen heutzutage keine Nomadenvolk mehr sind, sondern wie die übrigen Norweger auch, in kleinen Holzhäusern wohnen.
Der Tourismus floriert, da viele Menschen den Norden sehen möchten und auch samische Kultur und Tradition erleben möchten.
Darüber hinaus ist das Gebiet ganzjährig für Outdoor-Aktivitäten geeignet, wie beispielsweise Angeln, Ski fahren, Wandern, Radfahren oder auch Kanu und Kajak fahren.
So sieht der Sommer am Varangerfjord aus: Die oberen beiden Bilder wurden beide im Juli/August aufgenommen und zeigen die Küste der Varangerhalbinsel am späten Abend. Das obere Bild ist gegen die Mitternachtssonne (gen Nordwesten) fotografiert, das untere gen Norden. So kahl sehen die Berge im Sommer aus, obwohl neben der Fahrbahn teilweise noch ein wenig Schnee lag.
Links:
Finnmark-Provinz (Fylkeskommune)
http://www.finnmark.no/index.jsp?lang=en
Karten und Bilder:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Varanger_Peninsula?uselang=de
Video:
Varanger Samisk Museum in Varangerbotn in Nesseby Kommune:
https://www.museumsnett.no/varanger-samiske-museum/
Facebook-Seite Varanger Nationalpark:
https://www.facebook.com/NasjonalparkVarangerhalvoya/posts/

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alle Fotos: NVP-Verlag