Warum wir in den letzten Jahren keinen Komposthaufen mehr haben ¤ Why we no longer use a compost pile

DEUTSCH

Den deutschen Text findet man unter dem englischen.

 

ENGLISH

Our garden is rather large (10.000 square-meters) and we have a lot of kitchen-garbage of the type you see below.

This means, using an ordinary compost-pile isn’t really an option.

On the other hand our garden has been organic for 20 years and as a result the soil is very rich and full of micro organisms etc. Therefore we found we don’t really need any fertilizer, things grow well without anything added, if they get enough water.

We do however use our kitchen-garbage in the following manner:

  • We reuse the rest to regrow vegetables, herbs and some fruit
  • We reuse/recycle some of them
  • We use them to establish vegetable patches, f.ex. in a raised bed
  • We use them selectively by putting them around certain plants as a fertilizer
  • In autumn we put the kitchen-garbage on the vegetable patches and dig the rests of them down at the end of winter
  • We also use certain types of kitchen-garbage for mulching

All this works very well for us, saves really a lot of time, things grow well and we don’t have to deal with different types of unpleasant stenches.

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DEUTSCH

Früher hatten auch wir einen Komposthaufen, wurden aber nie richtig glücklich damit, denn dass durch den Plastikbehälter keine Tier kommen können, ist Blödsinn; sie graben sich einfach unten durch.

Ausserdem stinkt so ein modernes Ding, ist nicht besonders umweltfreundlich und ekelhaft zu benutzten.

 

Am besten gefiel uns noch die altmodische Alternative, bei der man 2 eingezäunte Komposthaufen hat und vom einen in den anderen hinüberschichtet.

Doch auch das war letztendlich nicht sehr realistisch für uns. Wir haben 10.000 m2 Land und in der Woche mindestens 20 kg Obst- und Gemüseabfälle. Manchmal auch das Doppelte oder noch viel mehr.

Letztendlich haben wir es dann in einem grossen Loch im Boden vergraben, was dann ein oder zwei Jahre später wiederum sehr guter Kompost war.

Doch wir fanden sehr schnell heraus, dass wir eigentlich gar keinen Dünger brauchten. Alle Obstbüsche und -bäume wuchsen auch so. Das Gleiche galt für Nüsse.

Das einzige, wo man ihn gebrauchen konnte, war eventuell auf den Gemüsebeeten.

Der Grund dafür liegt darin, dass der Boden auf unserem Hof seit mehr als 20 Jahren rein ökologisch ist und somit sehr reich an Nährstoffen, Mikroorganismen, Würmern etc.

Daher ist die wichtigste Massnahme für uns gewesen, alles einzuzäunen und dicke Heckenstreifen rund um den garten zu pflanzen, damit von den umliegenden Bauern keine Gifte durchdringen konnten, oder sie zumindest auf ein Minimum zu reduzieren.

Wir verwenden unsere Küchenabfälle aber dennoch auf unterschiedlichste Art:

  • Wir benutzen Reste, um neue Pflanzen zu züchten oder zumindest weiter zu ernten, wie man hier lesen kann: Selbstversorger in der eigenen Wohnung: Gemüse und Obst aus Abfällen nachwachsen lassen
  • Wir machen andere Dinge aus den Resten/recyceln sie
  • Wir benutzten sie, um beispielsweise Hochbeete und degleichen zu bauen
  • Wir benutzten Küchenabfälle als Dünger, indem wir sie um verschiedene Pflanzen herumlegen
  • Wir legen Küchenabfälle im Herbst aufs Beet und graben die Reste gegen Ende des Winters um
  • Wir benutzten einige Küchenabfälle beziehgungsweise das Kraut von manchen Pflanzen/Gemüsesorten oder Laub fürs Mulching

Diese Vorgehensweise hat sich für uns als extrem praktisch und vor allem auch als zeitsparend erwiesen und man muss nicht ständig in stinkendem Kompost rumrühren.

Sollte es sich später zeigen, dass wir tatsächlich mehr Dünger brauchen, dann würden wir auf die altemodische Kompostiermethode unserer Vorfahren (mit 2 Komposthaufen und Umschichten) zuruckgreifen. Doch momentan ist das, was wir tun absolut ausreichend.

Goldene Herbsttage auf dem Brombeerhof

Wer vielleicht neugierig ist, was wir sonst noch auf dem Hof so alles tun, dem gefällt vielleicht dieses Buch:

Sonnige Herbsttage auf dem Brombeerhof

 

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19 thoughts on “Warum wir in den letzten Jahren keinen Komposthaufen mehr haben ¤ Why we no longer use a compost pile

  1. So viele Abfälle habe ich nicht. Alles was wir kaufen, wird auch verwendet. Ok, die Schalen von Kartoffeln, Möhren usw. die gibt es natürlich. Aber auch da habe ich schon das ein oder andere verwertet. Denn aus diesen Resten kann man eine Gemüsebrühe kochen.
    Ingwer habe ich jetzt auch mal eingepflanzt, mal schauen, was passiert.
    Wir haben ja keinen Garten nur einen Balkon, aber man kann ja auch in Blumentöpfen so einiges anpflanzen.
    Ich probiere da gerne mal was aus. Entweder es gelingt oder nicht. 😉

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    • Die meisten Leute haben weitaus weniger Küchenabfalle.Wir sind erstens ne Menge Leute und zweitens essen wir ja fast nur Obst und Gemüse: 90% unserer Nahrung sind wohl Obst und Gemüse. Fleisch essen wir so gut wie keines. Genau, es ist toll, wenn man es auch auf dem Balkon oder in der Wohnung macht. In meinen Wohnzimmerfenstern habe ich wohl so um die 100 Tomaten- und Paprikapflanzen stehen. Das geht auch ohne Treibhaus. Es gibt Leute, die sind sogar in einer 1-Zi-Whg ohne Balkon Selbstversorger. Alles ist möglich, wenn kreativ denkt, Lust dazu hat und gerne mal was ausprobiert.

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      • Wir sind nur zu zweit. Und da wir keinen Garten haben, müssen wir alles kaufen. Daher bin ich auch sparsam und werfe selten etwas weg.
        In unserer kleinen Wohnung würde ich jetzt nichts anpflanzen oder züchten, außer meiner Blumenableger. Ansonsten probiere ich es auf dem Balkon, das ein oder andere Mal irgendwas zu züchten. Diesmal ist es eine Ingwerableger, den ich in Erde eingesetzt habe und nun warte ich ob daraus etwas entsteht.
        Wir sind auch Fleischesser und Fisch gibt es auch hin und wieder. Wir mögen Kartoffeln, aber auch viel Gemüse und Salate.
        Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.
        Liebe Grüße
        Roswitha

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  2. Einen Komposthaufen haben wir auch nicht mehr. Früher hatte ich zwei Holzkisten, die jeweils jedes Jahr im Tausch gefüllt wurden. Also ein Jahr lang gefüllt, ein Jahr stehen gelassen und umgekehrt. Aber aus genau den gleichen Gründen, die du anführst, haben wir dann irgendwann auch darauf verzichtet. Wir achten nun sehr darauf, dass wir möglichst wenig Gemüseabfälle haben. Unser Gemüse wird in Hochbeeten angepflanzt, nur so viel, wie wir auch verbrauchen können.
    Sonnige Grüße!

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    • Danke für das nützliche Feedback. Es ist wirklich gut, zu hören, wie andere ähnliche Probleme meistern.
      Dann weiss man, dass man mit der Herausforderung nicht alleine ist.
      Der Unterschied zu uns scheint nur zu sein, dass wir hauptsächlich davon leben, was bei anderen “das Essen” frisst, d.h. wir ernähren uns vorwiegend von Grünfutter und machen alles von Grund auf selbst. Darum wir haben wir eben so extrem viele Gemüseabfälle. Wir kaufen beispielsweise keine Säfte, sondern pressen selbst und auch wenn du das nur einmal die Woche machst, hast du schon10 – 20 Kilo Schalen. Ich hatte eine zeitlang versucht, auch diese zu verwerten, doch jetzt habe ich es zumindest bei Zitrusfrüchten aufgegeben, denn wir mögen die bitteren Schalen nur in kleinen Mengen. So viele Schalen wie wir produzieren, kann man privat gar nicht verbrauchen, daher tue ich sie dann im Herbst auf die Beete. Im Sommer kommen sie in ein Kompostloch, zusammen mit den Ästen, Unkraut etc. vermoddert das dann und wir buddeln ja ständig neue Löcher im Boden, um so gute Erde für irgendwelche Beete oder andere Projekte zu bekommen. Somit passt das gut. Auch haben wir im Sommer niocht so viele Küchenabfälle wie im Herbst und im Winter.
      Der Tipp mit dem Hochbeet ist auch wirklich gut. Danke für die Inspiration.

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      • Ich bin sehr begeistert von Hochbeeten. Das Unkraut hält sich sehr in Grenzen, man braucht sich nicht zu bücken und kann auch bequem ernten. Auch die Schnecken, die bei uns eine echte Plage sein können, klettern viel seltener hinauf.
        Viele Grüße von Rosie

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    • Hochbeete sind ja sehr modern und überaus beliebt.
      Wie gross ist denn deines? (Weil du sagst, du musst dich nicht bücken.) Und aus welchem Material ist die Kante?
      Ich werde demnächst auch mal ein paar Bilder davon zeigen, wie wir unser Hochbeet angelegt haben.
      Bei uns war der Vorteil, dass wir uns nicht mit dem Untergrund auseinandersetzen mussten (der ist wohl eher Lehm) und den Kompost verwerten konnten. Doch mit dem Bücken… dazu ist es nicht hoch genug

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      • Die Hochbeete sind ca. 80 cm hoch, also ungefähr so hoch wie eine Küchenarbeitsplatte. Ich kann sehr bequem und ohne mich bücken zu müssen, daran und darin arbeiten. Die Hochbeete sind aus verzinktem Stahl und oval. Gegen die Schnecken haben wir oben am Rand ein feines Drahtgitter angebracht, dass nach außen gebogen ist, Somit ist es schwierig für sie, darüber zu klettern und sie fallen wieder herunter.

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      • Es sind nur die Rahmen ringsherum, die auf die Erde und auf Hasendraht gestellt und dann gefüllt werden. Also sie haben überall Verbindung zur Erde. Momentan haben wir zwei Stück davon. Ich finde, sie sehen schön aus und vor allen Dingen verrotten sie nicht. Grüße aus dem Nieselregen….von Rosie 😁🦋❤🌺

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      • 2,40 m x 80cm hoch x 80 cm breit. Man kann sie mit Erweiterungsmodulen auch noch erweitern oder auch U-förmig anlegen. Wir haben zwei Einzelstücke mit einem Plattenweg dazwischen und herum. Ich finde das sehr praktisch und schön.

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    • Entschuldige bitte die verspätete Antwort, ich habe deinen Kommentar so schnell nicht wiederfinden können.
      Danke für die ausführliche Erklärung. Jetzt kann ich mir alles sehr gut vorstellen.
      Das klingt alles sehr schön und auch extrem praktisch, wie du schon selbst mehrmals erwähntest.
      Habt ihr das aus dem Baumarkt, oder wo bekommt man so etwas? Ich denke hier an die Wasseranschlüsse, die du auch mal erwähnt hattest und daran, wie man wohl sowas am besten macht, damit nicht überall hässliche Schlangen rumhängen… denn als Künstlerin magst du so etwas sicher auch nicht, nicht wahr?
      Habt Ihr das dann so gelost, dass ihr die Wasseranschlüsse von untern (und auch unter den Platten) innerhalb der Hochbeete hochgeführt habt?

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      • Die Hochbeete sind hochwertige Bausätze aus dem Baumarkt. Die Wasserschläuche aus dem Bewässerungssystem haben wir so drapiert, dass überall genug Wasser hinkommt. Leider sind die Schläuche nicht überall gut zu verstecken, so dass sie zum Teil auch herumhängen.
        Aber okay.
        Das ist in Ordnung.
        Sonnige Grüße von Rosie

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    • danke für die ausführlichen Erklärungen
      unser Hochbeet ist ja ganz anders
      darum ist so interessant, zu hören, wie andere es macvhen und was es da alles an Variationen gibt
      liebe Grüsse zurück
      und kannst du uns nicht noch ein bisschen Regen schicken?
      wir hätten, laut Meteororlogen, letzte Nacht die Sintflut haben sollen
      und was kam runter?
      gerade mal so viel, dass man nicht giessen musste
      warm genug ist es auch nicht, dass ich meine Tomaten und Paprika rausstellen kann
      doch jetzt blühen sie im Wohnzimmer
      wer weiss, vielleicht wird das ja trotzdem was

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    • da habt Ihr aber Glück gehabt
      weisst du was
      wir hätten letzte Nacht 125 mm Regen bekommen sollen
      und kaum was kam runter
      wir haben vorsichtshalber alle Regentonnen geleert und letzt ist dadrin gähnende Leere
      wer hätte das gedacht, dass die sich so vertun können
      liebe Grüsse zurück

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  3. Ja, Kompost ist sehr wertvoll. Ich versorge jedes Frühjahr meine Beete damit. Leider habe ich noch nicht so ganz den Dreh raus, teilweise ist der Kompost nicht so wirklich, wie er sein soll. Aber ich experimentiere hier noch. 😉 Vor allem auch den Mist der Hühner weiß ich noch nicht so wirklich einzusetzen. Er ist sehr streng und ich muss ich gut mit Erde vermischen, damit die Pflanzen keinen Schaden nehmen. Daher mische ich ihn auch in die Küchenabfälle.

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    • Ja, Kompost ist sehr wertvoll, da hast du recht, aber wie auch du schreibst, jeder hat immer individuelle Herausforderungen. Interessant, was du auch über den Hühnermist schreibst. Ich würde das auch so machen wie du. Wenn wir Hühner hätten, dann würden die sich sicher sehr über unseren Gemüseabfall freuen, aber ich glaube, die Eier würden schon sehr schnell nach Zitrone schmecken…
      Kann man den Hühnern eigentich Zitrusschalen zum fressen geben?

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