BIO und NATURGARTEN: So sieht ein typisch dänischer Gemüsegarten aus ¤ ORGANIC GARDENING in DENMARK: This is what a typical garden looks like

DEUTSCH

Den deutschen Text findet man unter dem englischen

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ENGLISH

When you are doing organic gardening, you just don’t have the time to keep everything totally neat and tidy – and on the other hand you also don’t want to, because you find out very soon that it’s not necessary. Mother Nature more or less takes care of herself – if one lets her.

I noticed the gardens of many people, who do organic gardening around here, look pretty much the same: they are pretty wild and extremely green – and yet you can find everything you need right away.

 

For this post I have selected a couple of pictures, so everyone can get a feeling of what it’s like to be in such a garden.

 

If you wonder how you can create your own natural garden, you will be surprised to find, that’s actually very easy to do, cost-efficient and a very nice and pleasant hobby, which on the other hand does a huge contribution to keep Mother Nature intact and to combat global warming.

These posts show how it’s done:

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DEUTSCH

Wenn man einen Naturgarten hat und sich mit Selbstversorgung versucht, dann hat man einfach nicht die Zeit, alles super-ordentlich zu halten.

Und schon bald findet man heraus, dass dies gar nicht nötig ist, denn Mutter Natur introduziert sehr schnell ihre eigene Ordnung und steht als treuer und zuverlässiger Helfer zur Seite.

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Vor einiger Zeit habe ich gemerkt, dass die meisten dänischen Selbstversorger-Naturgärten in unserer Gegend sich eigentlich sehr ähneln.

Alles ist sehr grün und wild – und doch gibt es dort eine natürliche Ordnung, so dass man alles auf Anhieb findet und in schöner Atmosphäre leben und arbeiten kann.

 

Ganz besonders schön sind dabei auch die Düfte und die Geräusche.

Beispielsweise duftet eine ungemähte Wiese an manchen Stellen intensiv nach Honig. Oder wenn der Holunder blüht, duftet der ganze Garten lieblich danach. Zuvor sind es die Kirsch-Pflaumen und dann auch wieder Rosen, Lavendel, Jasmin und viel wilde Kräuter… Es gibt immer was zu schnuppern oder zu duften, auch wenn es “nur” blühender Salat ist.

Die Geräuschkulisse besteht natürlich aus unterschiedlichen Vogelstimmen – welche so gut wie nie den Schnabel halten. Was soll ich sagen, Fluffy (wilde Katze oder Kater, der häufig zu Besuch ist) gefällt es, wie leider recht viele Federn auf dem Boden verraten.

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In Naturgärten ist man auch nicht so hinter dem Unkraut hinterher. Man hält es nur so weit nieder, dass der Rest noch wächst und es letztendlich überschatten kann. Man bekommt trotz Unkraut eine gute Ernte. Man darf es nur nicht Überhand nehmen lassen.

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Natursteine, wie z.B. Feldsteine, sind praktisches Baumaterial, das man in der Erde findet und dann als Wege oder Beetbegrenzungen nehmen kann. So braucht man nichts wegzufahren und nichts zu kaufen; alles geht in den eigenen Kreislauf ein.

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Hochbeete sind äusserst praktisch und werden immer beliebter. Doch es gibt sehr unterschiedliche Hochbeete. Das Praktischte ist wohl ein Hochbeet, das lediglich 1 Meter breit ist und dafür aber in Arbeitshöhe (90 cm hoch wie eine Küchenarbeitsfläched) und sehr lang. Dann kann man im Stehen gärtnern und muss sich kaum bücken.

 

Doch wenn man versucht, möglichst viel anzubauen, wird es wohl eher nur für flache (dafür aber recht grosse) Hochbeete reichen.

Das obige misst ca. 4 Meter mal 7 Meter und hat zwei Steinwege oben drauf, damit man ans Gemüse herankommt.

 

Hochbeete sind so praktisch, weil man sich dann nicht damit beschäftigen muss, was tief in der Erde ist und ob das Wasser gut genug abfliessen kann, damit man keine Staunässe bekommt. Wenn man das Hochbeet richtig anlegt, läuft das Wasser grösstenteils an der Seite heraus und das Angebaute wird optimal vom Kompost im Beet gedüngt, ohne dass man selbst noch Dünger während der Wachstumsperiode hinzufügen muss.

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In vielen Naturgärten findet man viele hohe Bäume, die den Garten geschmackvoll umgrenzen, einrahmen und aufteilen.

Daher ist es klug, sofort Bäume und Büsche zu pflanzen, sobald man sich entschlossen hat, einen neu erworbenen Garten in einen Naturgarten umzuwandeln.

 

Nachfolgend findet man einige Bäume und Büsche, die bei uns entscheidend geholfen haben, alles schnell grün zu bekommen:

Bäume:

  • Weiden
  • Holunder
  • Pflaumen, Kirschen und Kirsch-Pflaumen
  • Birken
  • Walnuss
  • alles, was wir am Wegrand oder im Garten gefunden haben. das man umpflanzen konnte, weil es im Weg stand

Büsche und Sträucher:

  • Brombeeren (ganz besonders die wilden mit Dornen; das sind die besten)
  • Himbeeren
  • Stachelbeeren
  • Johannisbeeren
  • Rosen
  • alles, was wir am Wegrand oder im Garten gefunden haben. das man umpflanzen konnte, weil es im Weg stand

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Wie man sieht, sind die Brombeeren, die dominierenden Sträucher, nicht selten 2 – 3 Meter hoch und somit sind sie zu Hecken geworden, die den Garten in unterschiedliche Zonen einteilen.

Natürlich kann man das auch mit anderen Büschen (beispielsweise nehmen wir auch viele Rosen) machen, doch die Brombeeren sind extrem praktisch, weil sie schnell wachsen, nicht andauernd geschnitten werden müssen, schön anzusehen sind und viele leckere Früchte geben.

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Wer Tiere hat, der braucht Gras zum Mähen (für Heu oder zum Grasen/Beweiden), wer keine hat, benutzt die Wiese zum Spielen, Erholen, Spazierengehen und zum Kräutersammeln.

 

Es ist unglaublich, wie viele interessante und schön duftende Wildkräuter sich überraschend schnell einfinden, sobald man das Gras einen Sommer lang mal nicht mäht!

 

Besonders wichtig ist so eine Wiese auch als Augenweide für den Menschen und als Erholung für die Seele. Denn hier hat man das Gefühl, noch frei sein zu können und dass der Sommer und die Welt endlos sind.

 

Mit so einer Wiese braucht man auch kein Insektenhotel, denn es summt und brummt hier überall. Auch wahnsinnig viele Schmetterlinge sind hier zu finden.

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Appropos Insektenhotel: Es ist witzig, was man an alten Bäumen alles an Behausungen findet.

Darum ist es wichtig, alte Bäume stehen zu lassen und auch totes Holz liegen zu lassen, wenn sich das nur irgendwie einrichten lässt.

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Ein bisschen Wald brauchen Mensch und Tier ebenfalls.

Dies lässt sich gut mit dem Bedarf an Tannengrün für die Weihnachtszeit und mit Obstbäumen verbinden. Pflanzt man genug davon, bekommt man bald ein kleines Mini-Wäldchen, das schnell die grüne Lunge des Gartens wird.

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Die Bewirtschaftung von ganzen Feldern ist dann eher wieder etwas für Leute, die den Bio-Landbau auf professionelle Art betreiben. Doch es gibt hier auch genügend Leute unter uns, die dies ebenfalls geschafft haben.

 

Wer jetzt selbst Lust auf einen Naturgarten bekommen hat, kann dies sehr schnell und überraschend einfach und preiswert umsetzen – und schon kommen die wilden Tieren und die Bienen zurück!

 

Wie man es macht, kann man hier lesen:

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Credits

pictures: NVP

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15 thoughts on “BIO und NATURGARTEN: So sieht ein typisch dänischer Gemüsegarten aus ¤ ORGANIC GARDENING in DENMARK: This is what a typical garden looks like

  1. Liebe Liv, die Bilder sind ja richtig toll. Das tut der Seele gut.
    Ich hier in der Stadt mit kleiner Wohnung und einem Balkon kann aber keine Tiere gebrauchen, weder Raupen, Schnecken, Käfer und erst recht keine Ameisen, die sich wieder mal hier eingefunden haben.
    Wir versuchen sie jetzt mit Nelken und Curry zu vertreiben, drück mal die Daumen das es klappt.

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  2. Wieder ein so ausführlicher, schöner Bericht, wie man es von Dir gewöhnt ist.
    Besonders der Hinweis auf das Hochbeet hat mir gefallen – genau so eines habe ich.
    Mach schön weiter so – feine, liebe Grüße aus Berlin!

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    • Guten Morgen, liebe Rosemarie! Das freut mich aber, dass du auch so ein Hochbeet hast! Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht! Ist das auch so ein grosses,flaches oder eher ein hohes, schmales? Und was hast du da drin? Hast du es schon mehrere Jahre? Wir haben erst dieses Jahr mit Hochbeeten angefangen, sind aber vollauf begeistert und wollen noch mehr anlegen. Wir benutzen sie für Gemüse und Kräuter. ganz liebe Grüsse von Liv aus dem hohen Norden

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  3. ♥lichen Dank für die schönen Impression durch Hof und Flora. Wie wunderschön es doch ist, wenn nicht alles einheitlich begradigt ist, sondern Ecken, Kanten und damit viel Charakter hat.

    Besonders gut hat mir das Bild über dem Text
    “…Wer Tiere hat, der braucht Gras zum Mähen (für Heu oder zum Grasen/Beweide…”
    gefallen, es lädt durch die Tiefe ein, dort auf dem Weg am Buschwerk langzulaufen und dabei den Sommer (und hoffentlich nicht zu heiße ☺ Temperaturen) zu genießen.

    Viel Erfolg weiterhin beim naturnahen Gärteln und nochmals Danke für die Bilder.

    ♥liche Grüße aus Berlin

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    • Ja, Charakter hat es wirklich und das Bild ist auch mein Lieblingsbild. Ich denke auch, du weisst, wo es ist, obwohl damals, als du hier warst, die Bäume im Hintergrund noch nicht da waren. Auch wenn sie relativ klein aussehen, die grössten sind inzwischen schon mehr als 4 Meter hoch. Aber es sind auch unendlich viele kleine Büsche und Bäumchen dazwischen -.auf jeden Fall hunderte, wenn nicht sogar tausende. Bin sehr stolz darauf, denn fast gar nichts davon ist gekauft. Fast alles wurde im Garten oder in der niordskandinavischen Wildnis gefunden – und zwar dort, wo sie keiner haben wollte (am Wegrand). Somit haben wir die Bäumchen also vor dem ständigen Abmähen gerettet. Und recht hast du auch da, wir gehen genau dort auch sehr häufig spazieren oder fahren im Winter sogar Ski! – Wenn also mal wieder Schnee ist, was leider viel zu selten passiert. Warm ist es bei uns nämlich eher zu Weihnachten; momentan sitze ich hier mit Termojacke und gefütterter Weste, um mir keinen abzufrieren. Wir haben wohl so um die 18 – 20 Grad und im Erdgeschloss ist es eher kälter. Dafür ist es oben aber warm. Danke für die lieben Wünsche und wir grüssen auch zurück

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      • Was mir neben der Tiefe noch so gut am Bild gefällt, sind die Farben, obwohl schon Herbsttöne dabei sind (gelbe Mahd) hat es doch etwas Sommerliches. Die fast schon ein wenig dramatischen Wolken unterstützen das ein wenig. Es schaut nach den nicht enden wollenden Sommern aus meiner Kindheit aus, allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt nie in DK. Es gefällt mir richtig gut.

        Und ☺ Bäume sind immer gut, schön, daß sie gut gedeihen und wachsen. Wir haben im Hof glücklicherweise auch sehr viele und ich kann morgens aus dem Badfenster heraus die Eichhörnchen beim unter- und miteinander hin- und herrennen beobachten. Das sind so die kleinen Dinge, die das Leben auch schön machen, manchmal muß ich mich daran erinnern. Viele Grüße

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    • Danke für das Kompliment und die lieben Wünsche! Du hast es bemerkt, ich gehe schon ganz gezielt auf Motivsuche und schaue auch genau nach den Kriterien, die du erwähnt hast, obwohl ich anderseits auch ganz durchschnittliche Bilder mache, nur um den normalen Ablauf etc. dokumentieren zu können. Ja, an den Herbst erinnert mich auch vieles und an den Sommer1995, der ebenfalls endlos schien. Da war es auch sehr heiss und der darauf fclgende Winter war dann so kalt, dass man bis zur nächsten Insel gehen konnte. Erinnerst du dich? Um auf die Landschaftbilder zurückzukommen, ich versuche sie teilweise wie Guldalder-Bilder erscheinen zu lassen, obwohl ich diese nicht behandle. Falls du nicht mehr weisst, was die Gemälde des goldenen Zeitalters sind, erinnerst Du dich an das kleine Schlösschen im Park von Møn? Da hingen welche. Schön, dass ihr so viele Bäume im Hof habt. Das ist ganz besonders in der Stadt so wichtig! Und ja, du hast sehr wohl recht, es sind die kleinen Dinge des Alltags, die das Leben lebenswert machen und die man leider viel zu oft übersieht. ganz liebe Grüsse aus dem hohen Norden, der inzwischen auch ne Hitzewelle hatte, die aber jetzt nicht mehr ganz so schlimm ist

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      • Oh, ja an die zugefrorene Ostsee von Weihnachten bis Ostern erinnere ich mich noch sehr gut. An die ausgestellten Bilder auf Møn kann ich mich gar nicht mehr erinnern, hier haben digitale Photos den Vorteil des späteren Nachschauens und wie Du sagst, des Dokumentierens (ach, ich liebe Photos). Damals hatte ich nur wenige Bilder gemacht, um den 36er Film nicht aufzubrauchen. Doch ich werde die Guldalder-Bilderim www nachschlagen.

        ♥liche Grüße aus Berlin

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    • Guten Morgen! Bin gerade auf 180, weil WordPress mal wieder Neuerungen eingeführt hat, und natürlich wurde nichts besser, nur alles schlechter. Seufz! Mecker! Fluch! Schrei! Und ich kann keine Bilder mehr behandeln! Was für ein Mist!!! Aber okay, dann muss ich eben jetzt wirklich endlich mal den PC aufräumen, bevor alles hin ist. Noch mehr fluchen, seufzen und meckern… Aber nun zu dir: Ja, das war was, als die Ostsee so zugefroren war, nicht wahr? Damals wurde es der Jahrhundertwinter genannt. Ich vermisse das Meer vor der Haustür, aber es war dennoch richtig, dort weggezogen zu sein. U.a. wegen des Klimawandels, aber noch schlimmer waren die Nachbarn, und somit sind fast alle weggezogen und gestorben, nur die beiden Bully-Nachbarn sind geblieben! Furchtbar, nicht wahr? Aber daher ist es auch notwendig gewesen für uns, dort wegzuziehen. Ich meine damit übrigens nicht R.; er ist auch weggezogen, sondern einen Fiesling, mit dem er sich einmal so angegiftet hatte, dass ich gedacht habe, jetzt bringen die beiden sich gegenseitig um. Rs Geschichte ist aber sehr tragisch ausgegangen. Weiss gar nicht mal, ob er und A. noch leben, aber sie hatten letztendlich ihr ganzes Leben ruiniert und das ist unglaublich traurig! Es hätte auch anders ausgehen können, doch er hatte eben auch eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, und solche Leute ruinieren letztendlich auch sich selbst so weit, bis es nichts mehr gibt, was man noch kaputtmachen kann. Dabei hatte er auch gute Seiten, doch die hat er nicht gewinnen lassen. Was das kleine Jagdtschlösschen auf Møn betrifft: da war keine besondere Ausstellung, diese Bilder hängen immer da. Waren aber nicht viele, da es ja eigentlich nur ein etwas grösserer Pavillon ist. Ein Bild mit dir vor dem Schlösschen haben wir noch. Ich denke, ich hab es sogar eingerahmt damals und es hängt wohl im Schlafzimmer. wünsch dir noch einen schönen Tag mit reichlich Schaffensfreude

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