Så som i himmelen: Wie im Himmel – Warum der Film ein Erfolg wurde ¤ As it is in Heaven – The real reason why the movie was very successful in some countries – Kay Pollack, Michael Nyqvist

DEUTSCH

Den deutschen Text findet man unter dem englischen.

ENGLISH

As it is Heaven is a movie from 2004, which reached people’s hearts all over the world, while being extremely successful in some countries, among those Australia, Sweden and Germany.

The reason why it was so successful in some countries, is probably due to the audience, who in these locations was more open to the very delicate subject the film focused on: abuse – in particular bullying and childhood abuse.

This didn’t only manifest in the tremendous popularity of the song above, performed by Helen Sjöholm, but also in who the director is and who he chose for the leading man.

While some people are busy speculating, just how socialistic Scandinavia really is, others claim, Sweden has deteriorated beyond repair – and all that due to the invasion of foreigners of the wrong kind.

Sadly there is a grain of truth in the nasty gossip being spread – and that is that there really is something wrong – but it is neither socialism, nor foreigners, it is a very long history of oppression which has been burdening the kingdom for a very, very long time.

The historic roots run deep, and while it’s been the usual neighboring countries and aristocrats playing their games (as it’s always been the case, no matter where you look), the situation for the people of the country has never been easy. To make matters worse, Sweden is a harsh and barren land to grow any crop on.

This and the religious and social oppression led to many Swedes emigrating to the US more than a century ago.

The story was featured in the Emigrant-Seriesbooks by Vilhelm Moberg, which was turned into two epic films with Liv Ullmann and Max von Sydow and into a musical: Kristina från Duvamåla, which was written by the Abba-men Björn Ulvaeus (lyrics) and Benny Andersson (music). Helen Sjöholm, who only has a small part in As it is in Heaven, plays the leading lady in the musical.

As for the Swedish people during that time, those who stayed behind had to cope with a society that was torn between extreme conservatism and the fight for progressive values.

While the world had their eyes on Abba, IKEA, the Swedish royal family and the stunning beauty of the Swedish countryside, what nobody ever seemed to notice, was just how common harsh childhood experiences and bullying were.

Like Björn Afzelius said in so many different ways, everyone will be shocked, if the lawn isn’t cut or if someone drinks homemade alcohol, but if kids are beaten, nobody cares.

Just how bad things can get for some children, becomes obvious, when you watch Michael Nykvist talking about his autobiography in the video below.

Or just take a look at who has been advising the Swedish government on the pandemic-issue recently.

Abuse and oppression are written all over his face – and he was passing all that on to a population who suffered badly as a result.

Back to the movie, it is no coincidence that Kay Pollack wrote the manuscript in such a way and also not that Michael Nyqvist was chosen for the part of the leading man.

If you check out the Swedish-Wikipeadia-contribution on the movie, you will find a critic is mentioned, who had the nerve to claim, the movie was merely cheap advertising for Pollack’s books!

Datei:Kay Pollak.JPG

It does however seem to be fair to say that Kay Pollack and his family appear to be quite dedicated to showing people that there is a better way – free of abuse and instead full of love and kindness.

So the bottom-line is:

The movie was well received in places where people could identify with the issues of abuse and bullying and where they were especially perceptive to the need of change; there it reached into their hearts and moved them deeply

DEUTSCH

Während sich laut Tagesschau-Faktenfinder böse Zungen den Kopf darüber zerbrechen, ob Skandinavien nun dem Soziaslismus verfallen ist oder ob Schweden dabei ist, völlig zugrunde zu gehen, was natürlich alles nur den Ausländern der falschen Sorte zuzuschreiben sei…

ist es leider auch so, dass in vielen Grüchten ein kleiner Funken Wahrheit steckt. Ja, Schweden scheint in der letzten Zeit wirklich sehr den Berg heruntergegangen zu sein, doch es sind weder die bösen Einwanderer, die das alleine verbrochen haben, noch der Sozialimus, sondern es ist eine sehr, sehr lange Geschichte der Unterdrückung, die dahinter steckt – und es ist auch die Gerüchteküche selber, die, wie in jedem Land (und in jedem Haus!), ihren Schaden anrichtet, wenn man ihr Glauben schenkt.

Während es zunächst sicher auch das von Helen Sjöholm sehr zutreffend interpretierte wundervolle Lied ist, das die Beliebheit des Filmes gefördert hat, ist die Geschichte selbst eine sehr harsche:

Es geht um Bullying (Mobbing) und um Missbrauch unterschiedlichster Form und darum, welch destruktiver Einfluss dies auf das Leben der Charaktere hat.

Das wird beispielsweise im unteren Video deutlich:

Doch es geht noch um viel mehr:

Mitte des letzten Jahrhunderts hat Vilhelm Moberg die Roman-Serie Die Emigranten veröffentlicht, die eine authentische Schilderung der Zustände in Schweden ist, wie sie damals um 1860 waren, als ein Grossteil der Bevölkerung in die USA auswanderte.

In den Siebziger Jahren wurde das epische Film-Meisterwerk von Jan Troell ins Leben gerufen: eine zweiteilige Auswanderer- und Siedler-Saga, die beschrieb, warum sie auswanderten und wie es denen erging, die diesen Schritt wagten. Hauptdarsteller waren Liv Ullmann und Max von Sydow.

In den Neunzigern nahmen die Abba-Männer Benny Andersson und Björn Ulvaeus dieses Thema abermals auf und schrieben ein Musical, indem – und hier schliesst sich der Kreis – Helen Sjöholm, die in Så som i himmelen nur eine Nebenrolle hat, dort letztendlich die Kristina från Duvamåla spielt.

Jene, die damals während der grossen Auswanderungswelle zurückblieben, mussten sich nicht nur damit auseinandersetzen, dass sie ihre Verwandten nie wieder sehen würden, sondern auch damit, wie sie sich zu den Zuständen verhielten, die zur dieser Massenauswanderung geführt hatten.

Teilweise ist Schweden ein sehr harsches Land, in dem es schwer ist, vom Land zu leben, da vielerorts der Boden aus Fels besteht und der Mutterboden in zu dünnen Schichten existiert. Das kalten Klima tut sein übriges.

Teilweise herrschten aber auch Einflüsse, die schliesslich dafür sorgten, dass die Bevölkerung von Gesellschaft, Staat und Kirche so in Schach gehalten wurde, dass selbst wenn man überlebte, es nicht viel Freude im Leben gab.

(Davon erzählen teilweise auch Astrid Lindgrens Geschichten vom Emil i Lönneberga.)

Während die Welt begeistert von schwedischer Musik, Design und Möbeln ist und sogar Essen, Land und Königshaus liebt, ist das, was hinter verschlossenen Türen passiert, weitaus weniger bekanmnt.

MIssbrauch unterschiedlicher Form und Bullying sind dominater gewesen, als viele einräumen wollen und somit gibt es auch viele Kinder, die eine sehr harsche Kindheit erlebten, die sie, genau wie die Hauptfigur des Filmes So wie im Himmel für immer geprägt hat.

Der Regisseur und Drehbuchautor von Wie im Himmel, Kay Pollack, ist übrigens Mathematiker, hat einen Doktortitel und ist Universitätslehrer in mathematischer Statistik. Dass der Film so ausfiel, und dass er gerade diesen männlichen Hauptdarsteller gewählt hat, ist auch keinesfalls ein Zufall, wenn man Michael Nykvists Geschichte kennt.

Wieder einmal geht es um Kindesmisshandlung, Missbrauch und Bullying – wie so oft.

Und somit ist es auch keine Überraschung, dass der Film in manchen Ländern ein so grosser Erfolg wurde: Dort wo die Menschen für die Problematik sensibel sind, trifft die Botschaft direkt ins Herz!

Kay Pollack hat sich zusammen mit seiner Frau und Familie sehr dafür eingesetzt, bessere, positivere Wege des Miteinanders zu finden und plädiert dafür, trotz allem die Freude am Leben zu finden, was etwas ist, das natürlich nicht allen behagt – wie beispielsweise den Bullies, was man dann auch auf der schwedischen Wikipedia-Seite unter Kritik lesen kann.

Michael Nykvist ist, wie so viele Kinder, die nie eine richtige Kindheit hatten, viel zu früh verstorben und hat u.a. in zwei Büchern davon berichtet, wie sein Leben war.

Mehr über schwedische Persönlichkeiten kann man hier lesen:

Björn Afzelius – Liedermacher und Menschrechtsaktivist

Astrid Lindgren – Kinderbuchautorin

Selma Lagerlöf – Autorin, Lehrerin und Feministin

So leiden Kinder narzisstischer Eltern – und was man dagegen tun kann: Fakten, Adressen, Erklärungen, Hilfe und Selbsthilfe

Mehr darüber, wie Kindesmisshandlung sich auf das Leben eines Menschen auswirkt, findet man auch in diesem Buch: So leiden Kinder narzisstischer Eltern – und was man dagegen tun kann.

Hier findet man neben eingehenden, aber leicht verständlichen, Erklärungen des Sachverhalts auch Adressen und Hinweise, die dem Einzelnen hilfreich sein können.

Ein Artikel-Verzeichnis mit vielen weiteren Beiträgen über Narzissmus findet man hingegen hier.

Bildnachweis:

  1. Schweden-Fotos: NVP
  2. Foto von Kay Pollack: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Popperipopp
  3. Umschlag: NVP

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