Ich habe gerade in der Küche aufgeräumt und fand diese kleine niedliche Tasse, die wir vor Jahren mal in Schweden gekauft hatten, als unser kleinstes Kind noch sehr klein war.
Das brachte viele Erinnerungen zurück, unter anderem auch an unsere allererste Reise nördlich des Polarkreises, als wir die Mitternachtssonne zum ersten Mal sahen.
Damals verfasste ich den untenstehenden Text. Er wurde Teil des ersten Solkrogen-Romanes Ein Jahr in Skandinavien.
NORDSCHWEDEN: Mitternachtssonne bei Luleå
Geschichten von der Mitternachtssonne
Ein alter Mann,
sein Enkelkind auf dem Schoss,
erzählt eine Geschichte,
die das Kleine nie vergessen wird.
Von wilden Flüssen,
Bären und Rentieren,
Nordlichtern und einem Leben
im Einklang mit der Natur.
Jahre vergingen.
Der Großvater verweilt
längst nicht mehr auf Erden.
Doch seine Vision lebt fortan!
– Die Vision
eines langgehegten Verlangens!
Hoch hinauf, in den Norden
mein Herz sich sehnt;
zu ewiger Dunkelheit
und zur Mitternachtssonne!
– Dorthin, wo meine Träume mich geleiten
und das wilde Land nach mir ruft!
Dort werden reißende Flüsse
alle einstigen Sorgen wegwaschen,
während ich meinen ersten Luftzug
kristallklarer, frischer Luft koste!
Endlich werde ich eins sein,
mit der Endlosigkeit der Tundra,
mit jeder federnden Wolke
des unglaublich blauen Himmels
und der Puls der Wildnis
wird mein eigener werden!
Dann schwebe ich dem Himmel entgegen,
den Herzschlag der wilden Tiere
in meinen Venen pochend.
In wohliger Gelassenheit
erkenne ich,
dass ich endlich heimgekehrt bin!
NORDSCHWEDEN, Grenze zu Finnland, Torne-Fluss (Torne Älven): Mitternachtssonne gegen Ende des Sommers.
Der Sommer in Schweden ist wunderschön und oft wärmer als in Dänemark. Das liegt daran, dass Dänemark ein Inselstaat ist und da ist das Klima natürlich dementsprechend.
Sommer in Schweden bedeutet auch Krebsessen im August, bei dem Viele ein richtiges Krebsfest im Garten veranstalten (Kräftfest), mit Lampinons, Krebs-Papphüten, Krebs-Lätzchen und Pappteller mit Krebsmotiven drauf. Wie genau das geht, kann man hier lesen.
Die Krebse fängt heute kaum einer mehr selbst. Die Meisten kaufen sie eingefroren im Supermarkt.
Mit den Resten kann man dann hinterher noch ganz tolle Sachen machen, wie einen Krebssalat oder eine Krebsuppe, von der man das Rezept unten sieht.
Krebssuppe (Kräftsoppa)
Zutaten für 4 Personen:
200 g Krebsfleisch (alternativ Krabbenfleisch)
1 Dose Tomatenpüree
1 fein gehackten Möhre
½ Porreestange
1 Glas Weißwein
ca. 2 l Wasser
ca. 2 EL Kräutersalz
2 dl Crème Fraîche
1 Schuss Madeira
Dill
Zubereitung:
200 g Krebsfleisch mit Tomatenpüree, 1 fein gehackten Möhre, ½ fein gehackten Porreestange, 1 Glas Weißwein und Wasser nach Bedürfnis zu einer Suppe kochen. Mit reichlich Kräutersalz und einem Hauch Knoblauch würzen. 2 dl Crème Fraîche und einen guten Schuss Madeira hinzugeben und die Suppe zu einer cremigen Konsistenz einkochen. Mit Dill dekoriert servieren.
Tipp:
Hat man kein Krebsfleisch, kann man auch Krabben/Shrimps/Garnelen nehmen. Im Herbst kann man auch ein paar gehackte Pilze hinzufügen. Dann schmeckt es am besten, wenn man die Suppe hinterher mit Petersilie garniert. Ansonsten würde ich sie nur mit Dill garnieren/würzen. Dill ist sehr typisch für Schweden und die schwedische Dill schmeckt sehr, sehr gut.
BUCHTIPP:
SOLKROGEN 1 – Ein Jahr in Skandinavien
Dieses Buch ist das allererste Buch der Solkrogen-Reihe, einer Roman-Serie, die die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Freundinnen erzählt.
Die eine ist die alternativ angehauchte Künstlerin aus Dänemark, die andere eine eher konservative Maklerin aus Deutschland.
Beide suchen nach dem tieferen Sinn im Leben. Während die eine sich immer noch nach der grossen Liebe sehnt, versucht andere, sich künstlerisch zu verwirklichen und einen nachhaltigen Lebensstil zu führen.
Dieser stimmungsvolle Skandinavienroman veranschaulicht nicht nur die Gegensätze zweier völlig unterschiedlicher Lebensstile; das Buch ist reich illustriert und führt den Leser an unterschiedliche Schauplätze und lässt historisches Zeitgeschehen miteinspielen. Teil der Geschichte ist eine Reise an den Polarkreis.
1., 2, 3. und 5. Photo: NVP-Verlag
4. Photo: Valeria Boltneva on Pexels